Helfen Medikamente gegen Grippe wirklich?

Medikamente gegen Grippe

Die echte Grippe (Influenza) ist eine schwere Infektion, gegen die zwar viele Medikamente angeboten werden, die auf diese Weise dennoch nicht optimal behandelt werden kann. In der Regel enthalten solche Produkte schmerzlindernde Wirkstoffe. Werden sie miteinander kombiniert, können sich daraus sogar Dosierungsprobleme ergeben. Der Markt bietet nur wenig wirkungsvolle Medizin bei Influenza. Dennoch macht die Pharmaindustrie Verbraucher glauben, die Symptome können durch das Schlucken von Saft oder Tabletten schnell beseitigt werden. Da für eine Erkältung an die 200 verschiedene Viren verantwortlich sind, ist es sehr unwahrscheinlich, dieser mit einem einzigen Medikament beizukommen.

Erkältung ist etwas anderes als Grippe

Typische Erkältungsmittel helfen bei Husten, Schnupfen und Heiterkeit, die bei einem grippalen Infekt auftreten. Dieser ist jedoch nicht mit einer Grippe gleichzusetzen. Trotzdem werden Kombinationspräparate wie Wick MediNait oder Grippostad C so vermarktet, als könnten sie umgehend alle Symptome beseitigen. Kombinationsmittel schneiden bei Stiftung Warentest regelmäßig schlecht ab. Auch enthalten sie schon einen schmerzlindernden Wirkstoff, sodass kein zusätzliches Schmerzmittel notwendig ist. In der Regel ist der Wirkstoff Paracetamol ausreichend, um Schmerzen zu lindern und Fieber zu senken. Viele Patienten nehmen trotzdem ein weiteres Medikament, etwa Aspirin, ein. Damit riskieren sie eine Überdosierung.

Mögliche Nebenwirkungen durch Schmerzmittel

Überdosiertes Paracetamol kann zu Leberschäden führen. Große Mengen Aspirin setzen die Blutgerinnung herab, erzeugen Blutungen oder verlängern die Blutungsdauer. Medikamente aus der Apotheke können bei Erkältungssymptomen Linderung bringen. Ob mit oder ohne Tabletten, es dauert mindestens eine Woche, bis die Krankheit vollständig ausgeheilt ist. Antibiotika wirken nur bei bakteriellen Infektionen. Bei Viruserkrankungen sind sie nutzlos, haben also auch keinen Effekt bei Grippe. Wer glaubt, sein Immunsystem durch die Einnahme von Antibiotika zu stärken, riskiert eine gefährliche Antibiotikaresistenz. Am besten ist es, einzelne Symptome der Erkältung zu behandeln. Acetylsalicylsäure zum Beispiel ist in Aspirin enthalten und hilft gegen Fieber. Paracetamol lindert Schmerzen. Hausmittel haben bei Erkältungskrankheiten nach wie vor ihre Berechtigung und sind oft wirksamer, als Medikamente aus der Apotheke. Fieber lässt sich bei Kindern und Erwachsenen gut mit Wadenwickeln senken. Diese haben keine Nebenwirkungen, zeigen richtig angewendet aber relativ schnell Erfolg.

Die Grippeimpfung als wirkungsvolles Instrument

Eine Impfung ist die sinnvollste Methode, um sich vor einer Virusgrippe zu schützen. Die beste Zeit für die Grippeimpfung ist der Herbst, bevor die Erkältungssaison begonnen hat. Sie schützt vor allem ältere und geschwächte Menschen, denn für Risikogruppen kann eine Influenza sogar tödlich verlaufen. Zu den Risikogruppen zählen Menschen über 60 sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie deren Mitarbeiter. Auch wer an chronischen Herzerkrankungen, an Asthma oder Diabetes leidet, sollte sich vorsorglich gegen Grippe impfen lassen. Die Impfung ist harmlos, muss aber jedes Jahr erneuert werden. Ein kleiner Piekser in den Oberarm reicht aus. Nach zwei Wochen ist der volle Impfschutz aufgebaut und die Wirkung hält den ganzen Winter über an. Da es aber verschiedene Grippeviren gibt, kann auch durch die Impfung kein hundertprozentiger Schutz gewährleistet werden. Dennoch ist sie erheblich sinnvoller als die in Apotheken erhältlichen Grippemedikamente. Selten treten Müdigkeit und Gliederschmerzen als Nebenwirkung auf. Werdende Mütter sollten sich frühestens nach dem zweiten Schwangerschaftsdrittel impfen lassen.


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